Bericht zur Tour
Autor
Claudio Burkhalter
Erstellt am
03.07.2020 11:37
Letzte Änderung
03.07.2020 11:37
Tourenbericht

Tourenleiter (Organisation): Urban Wüst
Kursleitung: Bergführer Bruno Bösch
Teilnehmer: Adrian E, Adrian P, Claudio, Hans, Iris, Kerstin, Michael, Monika, Peter, Stephan, Werner

Die Wetterprognosen erlaubten eine Durchführung des Kurses, aber kalte Duschen waren vorausgesagt. Pünktlich hat uns Urban mit dem gemieteten Büssli abgeholt und sicher und komfortabel auf den Furkapass gefahren. Da trafen wir uns mit Fahrer Hans und seinem Grüppli sowie mit unserem Bergführer Bruno. Nach kurzer Begrüssung stiegen wir dann in gut 1 ½ Stunden zur Sidelenhütte hoch. Die Hütte respektive das Hütten Team war mir auf Anhieb sympathisch und nach einem Kaffee gings auch schon direkt an den ersten Felsen. Wir lernten verschiedene mobile Sicherungstechniken kennen und anwenden sowie Standplätze einrichten. Dann stiegen wir mit Steigeisen über Schneefelder zum Sidelengletscher hoch. Hier ging es wiederum ums mobile sichern, d.h. Einrichten von Verankerungen im Schnee, Eisschrauben setzen und Sandührli zum Abseilen bohren.
Natürlich durfte auch ein Flaschenzug nicht fehlen. Wenn jemand in eine Gletscherspalte fällt, muss der Seilpartner ihn in erster Linie einmal sichern können. Dann, je nach Möglichkeiten, mit einem Flaschenzug aus der misslichen Lage ziehen. Dies fordert nicht nur viel Kraft, sondern auch grosse Konzentration. So viel, dass der erste Platzregen kaum spürbar über uns hinweg ging. Zurück beim Felsen vor der Hütte übten wir weiter Sicherungen und Abseilen, bis dann der Geschmack aus der Küche eine Weiterführung des Kurses untragbar machte. Nach dem wohlverdienten Bier wurden wir mit feinem Essen verwöhnt. Die Hütte war ausgebucht, aber nicht überfüllt, da auch hier die Corona Massnahmen galten. Lichterlöschen war um 22.00 Uhr.

Das Tourenziel für Sonntag war der Schildkrötengrat auf das kleine Bielenhorn. Klettern im 3. und 4. Schwierigkeitsgrad sowie teilweise gehen am kurzen Seil. Nach dem Frühstück gings über Schneefelder in gut 30 Minuten zum Einstieg. Wir bildeten sechs zweier Seilschaften. Damit der Bergführer uns instruieren und kontrollieren konnte, kletterten wir alle nahe beisammen und richteten eigene Sicherungen und Stände ein. Je länger wir unterwegs waren, desto schmaler und ausgesetzter wurden der Grat respektive die Türme. Die Schlüsselstelle 4b, 2.p.a. (6c+) lies dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Urban überkletterte die Stelle als erster und legte uns hilfreiche Schlingen. Auch mit diesen Hilfsmitteln hat sich der eine oder andere die Zähne ausgebissen. Danach folgte Plaisir pure, wunderschöne Gratkletterei in festem Felsen. Gegen Mittag standen wir alle überglücklich auf dem kleinen Bielenhorn. Nach einem kleinen Imbiss aus dem Rucksack gabs nochmals eine Lektion zur Standsicherung durch Bruno. Beim Abstieg durch steile Schneefelder lernten wir das Bremsen mit dem Pickel. Auch dies soll geübt sein. In der Hütte verpflegten wir uns ein letztes Mal, ehe wir den Rückweg antraten. Glücklicherweise zögerte der Regen und kaum beim Parkplatz angekommen, schüttete es aus Kübeln. Die Heimfahrt war wiederum sehr angenehm.

Herzlichen Dank an Urban für die Organisation von Kurs und Büssli, den lehrreichen Kurs von Bergführer Bruno und die gesellige Kameradschaft des SAC Rorschach Teams. Es ist immer wieder schön mit euch unterwegs zu sein. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Abenteuer mit euch.
Claudio Burkhalter