Seit Anfang Juli ist die Wetterlage labil, Sonne pur, mal Gewitter, mal Sturm. So entschied ich an Hand Wettermodellen und Bauchgefühl, Tour ins Vorarlbergische findet statt.
Die Tour war im Tourenportal ausgeschrieben und 2/3 meldete sich so an, danke. Ein Drittel trug ich mittels Tastatur mit allen nötigen Daten selber ein. Für den Tourenleiter ist es eine Erleichterung, wenn sich die Teilnehmer via Tourenportal anmelden, was als Ziel Standard werden sollte.
Trudi, Karl, Elisabeth, Vreni, Herta, Jörg, Erna, Heidi, Ruedi, Suzanne und der TL treffen sich im Grenzbahnhof St. Margrethen, wo ich die am Vortag am Automat gelösten Gruppentageskarten (30% Ermässigung) verteilen konnte.
Mit der ÖBB via Riedenburg, Feldkirch, Bludenz und mit Bus nach Bürs Dorf. Nebelverhangen und Regentropfen begrüsste uns das kleine Dorf am Schluchtausgang.
Regenschirm war die schnellste Variante, andere trauten der Sache weniger und kleideten sich in Regenkleider. Los Richtung Dorfende, wo dank offener Türe das Kraftwerk mit den 3 alten ohrenbetäubenden Turbinen besichtigt werden konnte. Bei leichtem Regen Eintritt in die Bürserschlucht. Sie gilt als eine der landschaftlich schönsten in den Alpen mit urwaldähnlichem Baumbestand und typischem Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Eis und Wasser formten in den letzten 10‘000 Jahren dieses Naturschauspiel. Der Alvier-Bach hat sich mit dem eigenen Schotter tief eingegraben bis zur heutigen Schlucht. Im Bachbett sind verschiedene Gesteinsarten von Nagelfluh über Gneis, Schiefer bis Kalk zu finden.
Die Feuchtigkeit vom Himmel machte stetig Platz von Bewölkung bis Sonnenschein. Somit Kleidererleichterung und Freude wie sich der Tag entwickelt.
Der Weg windet sich durch grosse Steinblöcke, Wurzelstellen und Holzstege bis zu einer weiteren Stelle mit Grillmöglichkeit. Getränkehalt, „Steinmandli“ bauen und Weitermarsch. Für eine B-Tour machte ich eine kleine Zusatzschlaufe, die alle mit Erstaunen Mitmachten, dann jedoch steil hoch mit Serpentinen, die sich bald in flachere Pfade änderten.
Kurz vor Geländeöffnung, bei einer feuchten Bank und noch im kühlen Wald, Mittagsrast.
Anschliessend kurzes Wegstück und bei einem Kreuz Weitblick und blauer Himmel aufwärts zum Dorf Bürserberg. Flach der Strasse folgend, am Sessellift Einhorn vorbei nach Matin zur Gartenwirtschaft Hotel Schäfle. Licht im Gebäude, Musik von den Lautsprechern, niemand anwesend? Die freundliche Wirtin deutete auf geschlossen hin, freute sich aber über die tolle Gruppe. So servierte sie trotzdem Getränke und auf Nachfrage sogar Kirschenkuchenstücke.
Weiter geht’s durchs Dorf leicht hinauf bis zu einem Bach. Dem folgend, links eine Kalk Wand mit Erosionsspuren des Plattenbaches, bis zum Rastplatz mit neuen Tischen/Bänken. Jetzt wird Blick frei zum unerwarteten Wasserfall über zwei Stufen.
Das Gruppenbild erweist sich als Herausforderung, da hinten das tiefere Bachlauf folgt und die Kamera nur auf einem Tisch platziert werden konnte. Nun folgt der Abstieg über Wiesen, Waldwege und Pfade bis zur gleichnamigen Bachüberquerung. Ein Rucksack war mittig deponiert, also nahm ich ihn mit und legte diesen später auf der Steigung wieder ab, ob Ruedi ihn wohl suchte? Stopp vor einem Wildwasserlauf mit paralleler Kiesstrasse, wo uns ein grosser mit Kies beladener Transporter den Vortritt nahm. Nach dem Hochwasserschutzdamm zweigte ein schmaler Weg ab bis zur Bürserstrasse. Doch wo sind wohl 2 Senioren geblieben? Erst waren diese noch bei der Gruppe, per Telefon konnte die Suchmeldung gelöst werden. Beim Geplauder einfach der Strasse gefolgt und so beim Sportplatz gelandet. So treffen die Ausreisser und die grosse Mehrheit bei der Busstation wieder zusammen. Kreis der Rundtour ist geschlossen. In der Bäckerei warten für kurzentschlossene noch Leckereien. Bus und Zug nach St. Margrethen. Wobei, so schnell ist es nicht abgelaufen, denn der Railjet in Bludenz war 8 Minuten zu zu spät, somit in Feldkirch S-Bahn nicht erreicht. Glücklicherweise Ersatzzug nach Lustenau. Geht’s dort auch weiter über die Grenze, wurde intensiv diskutiert? Nach Kaffeehalt überquerten wir mit einer weiteren S-Bahn der ÖBB den Rhein und landeten in der Schweiz, schön war es. Der TL René Zoller